Wir sind immer am Machen, denken nach vorn oder zurück. Einfach im Jetzt zu sein geht nicht, nicht mal am Wochenende oder in den Ferien. Permanent rennen wir im Hamsterrad und sind fern gesteuert, nicht mehr wir selbst. Dieser Zustand kann krank machen. Das wollen wir nicht und sorgen vor: Mit Stressbewältigung durch Achtsamkeit.
Ein SRF 3-Input mit:
- Martina Egli, Achtsamkeitstrainerin
- Uwe Herwig
- Semih Yavsaner (Müslüm)
Das Geheimnis der Zufriedenheit
Es kamen ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.
«Herr» fragten sie «was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein?
Wir wären auch gerne so glücklich wie du.»
Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: «Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.»
Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus:
«Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch.
Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich.
Was ist also dein Geheimnis?»
Es kam die gleiche Antwort: «Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.»
Die Unruhe und den Unmut der Suchenden Spürend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: «Sicher liegt auch lhr und lhr geht auch und lhr esst.
Aber während lhr liegt, denkt lhr schon ans Aufstehen.
Während lhr aufsteht, überlegt lhr wohin lhr geht und während lhr geht, fragt lhr Euch, was lhr essen werdet.
So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo lhr gerade seid.
ln dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt.
Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und lhr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.»
(Quelle unbekannt)
«Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht, die etwa kommen möchten.
Der Augenblick ist mein, und nehm‘ ich den in acht
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.»
Andreas Gryphius (1616-1664), einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Barock
«Wer heute einen Gedanken sät, erntet morgen die Tat,
übermorgen die Gewohnheit, danach den Charakter und letztendlich sein Schicksal.
Drum muss er bedenken, was er heute sät, und muss wissen,
dass ihm sein Schicksal einmal in die Hand gegeben ist: heute.»
Gottfried Keller (1819-1890), Schweizer Dichter und Schriftsteller
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